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AutorenbildWanja Wedekind

Neue Studie zur Bewertung der Steinfestigung an künstlich verwitterten Probekörpern und an historisc


In den meisten Fällen entsteht durch die natürlich oder anthropogen induzierte Verwitterung an Steinobjekten im Außenraum lediglich eine Schadenszone. Diese befindet sich in der Regel an der Objektoberfläche und erreicht eine Materialtiefe von einigen Millimetern oder Zentimetern. Besonders betroffen sind Bereiche am Steinobjekt, die von feucht-trockenen Wechselbedingungen oder thermischer Aufheizung und Abkühlung belastet werden. Kann der Verlust oder die Beschädigung der Verwitterungszone, bezogen auf den gesamten architektonischen Körper, in der Regel als marginal bezeichnet werden, ist diese Veränderung der Oberfläche aus denkmalpflegerischer Sicht als äußerst schwerwiegend zu bewerten. Denn die Objektoberfläche birgt eine Fülle an Informationen über das, was den kulturellen Wert des historischen Objektes ausmacht: seine Oberflächenbearbeitung, Gestaltung, Fassung und Dekoration, also seine von Menschenhand geschaffene Textur. Für die Untersuchung dieses heiklen Bereiches stehen nur wenige zerstörungsfreie oder zerstörungsarme messtechnische Methoden zur Verfügung. Hierzu gehören die Messung der Kohäsion mittels Ultraschall und die Ermittlung der Oberflächenhärte mittels Rückprallhärtemessungen.

In einer neuen Studie haben Wedekind, Schmidt und Fischer deshalb Testkörper aus Sandstein künstlich gealtert. Ziel war es, an den Testkörpern möglichst ähnliche Verwitterungsformen zu erzeugen, wie sie an historischen Objekten zu beobachten sind.

Die künstliche Alteration oder Verwitterung wurde mittels Salzkristallisation mit zwei unterschiedlichen Salztypen durchgeführt. Die angewandten Alterationsmethoden werden in der Studie vorgestellt und der Effekt der künstlichen Verwitterung mit den genannten Methoden nachvollzogen. Außerdem wurde die Porosität der unterschiedlichen Steinmaterialien ermittelt und diese nach einer Festigung mit Kieselsäureester ebenfalls der beschriebenen Untersuchungsprozedur unterzogen und die Ergebnisse vergleichend bewertet. Entsprechende Voruntersuchungen, eine Festigung und Nachuntersuchungen wurden auch an drei historischen Sandsteinstelen durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie zeigen die Möglichkeiten und Grenzen der Bewertung von Steinfestigungsmaßnahmen an Objekten aus Sandstein auf und eröffnen neue Perspektiven für eine realitätsnahe Überprüfung von Festigungsversuchen an Testkörpern. Die Studie wird am 26. Januar auf der Internationalen Tagung der HAWK (Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst) im Dommuseum in Hildesheim vorgestellt. Die internationale Tagung findet anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Studiengänge der Konservierung/Restaurierung an der HAWK statt. Unter dem Titel "Konsolidieren und Kommunizieren" werden sich vom 25. bis zum 27 Januar 2018 in Hildesheim hierzu Fachleute und Interessierte zusammen finden.

Neuartig am Tagungsthema der HAWK ist, dass man sich nicht – wie sonst üblich – auf die Konsolidierung eines Materialbereichs konzentriert, sondern ausdrücklich die Kommunikation, also den Austausch zwischen den verschiedenen Materialbereichen, verstärken will. Es werden Fachleute aus Deutschland, Großbritannien, Italien, Österreich, Schweiz, Tschechien und Malta Erfahrungen und Studien vorstellen.


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