Aus Europa kommend regt sich in der mittelalterlichen Sammlung Europäischer Kunst des Metropolitan Museum of Art The Cloisters schnell ein Gefühl von Disney Land. Fragen tauchen auf: wie konnten amerikanische Sammler in Europa ganze Kreuzgänge kaufen und abbauen um sie in NYC wieder aufbauen? Taufbecken und Kruzifixe - konnte man die einfach so und legal kaufen? Müssten die nicht an ihren Ursprung zurück? Die Wertschätzung dieser Kunstwerke in den Herkunftsländern und in den USA ist zum Zeitpunkt ihres Eigentümerwechsels nicht dieselbe und ist sie auch heute nicht. Anhand von Beispielen sollen die unterschiedlichen Perspektiven von ursprünglichen und neuen Eigentümern aufgezeigt werden, da in den Restitutionsdebatten oft zu einfach, zu schnell Opfer und Täter ausgemacht werden.
Die Referentin, Diplom-Restauratorin (FH) Sophie Haake-Harig arbeitet als Steinrestauratorin in der Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Sie hat nach dem studienvorbereitenden Praktikum in Hamburg, Lübeck und Berlin an der HAWK Hildesheim mit Station am Metropolitan Museum of Art studiert. Nach einem Volontariat am Getty Conservation Institute hat sie als freiberufliche Restauratorin für Steinbildwerke, als Lehrbeauftrage an der HAWK Hildesheim und als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hornemann Institut gearbeitet.
Die Frage nach einem Perspektivwechsel wirft Sophie Haake-Harig auf dem zweiten Salon der Restaurator*innen auf, der am 29.11.2019 in Berlin stattfindet. Einlass ist um 19:00 Uhr in der Neuen Schule für Fotografie in der Brunnenstraße 188-190. Hier kann in ungezwungener Atmosphäre noch zahlreichen weiteren Vorträgen gelauscht und bei einem Aperitif und Kleinigkeiten diskutiert und kommuniziert werden. Der Eintritt beträgt für Berufstätige 18,00 und für Student*innen 10,00 Euro.